Über uns

Doris und Peter Walser-Wilhelm

Doris und Peter Walser-Wilhelm

Das »Musarion« ist Ort der Musen, Ort der kulturellen Begegnung, der Öffnung für eine Kultur in ihrer täglichen Geschichtlichkeit. Doris und Peter Walser-Wilhelm, beide 1934 geboren, hatten während ihrer Familienzeit im Jahr 1974 in ihrer Stadtgemeinschaft die Bildung eines multikulturellen Begegnungszentrums angeregt und ab 1976 denselben Gedanken im Familien- und Freundschaftskreis durch eine freie Folge von kulturellen Anlässen im häuslichen Salon Musarion verwirklicht. Zu den Gästen und Mitwirkenden zählten Freundinnen und Freunde, welche auch in dieser Homepage als Beiträger erscheinen, in Beitrag 1 das Zürcher Künstler-Ehepaar Mutz und Max Hegetschweiler im zeit- und kunstgeschichtlich interessanten Briefwechsel aus den Zwischenkriegs- und Kriegsjahren 1933–1952, in Beitrag 2, der Lenzburger Komponist, Maler und Schriftsteller Dr. Peter Mieg in seiner Autobiografie, die im Salon Musarion redigiert wurde und ab 1986 unter dem Titel Laterna Magica in einem Privatdruck zugänglich war. In Beitrag 3 erscheint Peter Mieg als Briefkorrespondent in seinem Freundschaftstrio mit der Basler Malerin Marguerite Ammann und dem Basler Maler und Schriftsteller Franz Max Herzog; Ziel dieses editionswissenschaftlich begründeten Beitrags ist die Wiederentdeckung des Schweizer Malers und Schriftstellers Franz Max Herzog, dessen Karriere durch die Ungunst der Kriegs- und Nachkriegsjahre, seine Auswanderung nach Frankreich (1949) behindert und seinen frühen Tod (1962) abgebrochen worden war. Unsere Bearbeitung des Beitrags verlief in den Jahren 2014–2019 parallel zur wissenschaftlichen Bestandesaufnahme des künstlerischen Nachlasses von Marguerite Ammann durch die Berner Kuntshistorikerin und Restauratorin Françoise Rohr-Stettler MA.

In den Beiträgen 4-6 wechselt der Blick zurück in die europäische Aufklärung und Romantik, Stammlande unserer Edition der Bonstettiana in 40 Teilbänden und diversen separaten Publikationen (www.bonstettiana.ch).

Beitrag 4 ist die Reprise von Etienne Pivert de Senancour’s Briefroman Oberman (1804) in einer deutschen Übersetzung, die, aus dem Salon Musarion hervorgegangen, in ihrer Erstausgabe im Insel Verlag Frankfurt 1982 ein Geheimtip war und längst vergriffen ist.

Wenn man 85 und älter geworden ist, öffnen sich im Lebensrückblick seltsame Fügungen und ebenso viele Fragen. Wieso unser Interesse an Senancour’s Oberman, damals um 1970? Der Rückblick ist Thema in Beitrag 6. Weshalb tun wir uns so schwer mit dem reichen Erbe unserer schweizerischen Geistesgeschichte? Weshalb diese Scheu vor dem Gang in die Archive? – Das Corona-Jahr 2020 hat uns an den Auslandschweizer Arzt und Schriftsteller Johann Georg Zimmermann erinnert, an seine Hauptwerke und veröffentlichten Korrespondenzen, wovon man in Beitrag 5 lückenlose manuelle Digitalisate findet: Das Leben des Herrn von Haller (1755). – Von dem Nationalstolze (1758). – Von der Erfahrung in der Arzneykunst (1777). – Ueber die Einsamkeit (1786). – Ueber Friedrich den Grossen und meine Unterredungen mit Ihm kurz vor seinem Tode (1788). – Auch finden sich da digitalisierte historische Editionen seiner Briefe an einige seiner Freunde in der Schweiz, 1830 von Albrecht Rengger herausgegeben, sowie Eduard Bodemanns biografisch sorgfältig fundierte Studie über J. G. Zimmermann, Sein Leben und bisher ungedruckte Briefe an Zimmermann (1878). – Alle diese lückenlosen manuellen Digitalisate dürfen weiterverwendet werden und mögen jüngere Forschende dazu anregen, Zimmermann wieder zu entdecken und die Archive aufzusuchen, in Hannover, Bern, Zürich und anderswo. Findet Euch zu einer kleinen freundschaftlich verschworenen Gruppe zusammen! In Beitrag 6 verraten wir  Euch, wie wir’s bei Bonstetten erfuhren. Unsere Devise blieb:  … nicht was wir suchen – was uns sucht!

Beiderseitige Ehrungen:
Universität Bern, Ehrendoktorate
Stadt Dietikon, Kulturpreis
Martin Bodmer-Stiftung für einen Gottfried Keller-Preis, Ehrengabe
Stiftung Kreatives Alter, Preis