Johann Georg Zimmermann (1728-1795)

Werke

Unsere manuellen Kopien von Johann Georg Zimmermanns Schriften sind Ausdruck unserer Hoffnung, Zimmermanns höchst interessantes literarisches Schaffen finde sich denn doch endlich in einer historisch-kritischen Gesamtausgabe seiner Schriften und Korrespondenzen beieinander. Der Basler Privatdozent Dr. Markus Zenker war hierzu Wegbereiter; leider ist er 2007 allzufrüh verstorben. – Unsere digitalen Kopien dürfen wiederverwendet werden, bedürften aber jedenfalls einer Endkorrektur anhand des historischen Originaltexts und korrekterweise der Nennung der Urheber Doris und Peter Walser-Wilhelm, https://musarion.ch/ueber-uns/

Ueber die Einsamkeit

Corona-Pandemie-Jahr 2020! Obrigkeitlich verordnete Quarantäne, zumal für über 80jährige. Nun also: Johann Georg Zimmermann, Ueber die Einsamkeit. Am 5. September 1785 berichtete er seinem Lausanner Arztkollegen Samuel Auguste Tissot aus Hannover:

J’étois réduit à la dernière extremité en 1781, et ma vie etoit comme eteinte, soit par mes maux de nerfs, soit par la plus profonde tristesse. Cet ouvrage Sur la Solitude, commencé en 1781, et fini en 1784 et 1785, m’a fait revivre, aussi longtems que j’y ai travaillé. Tout mes maux me restoient, mais je les sentois beaucoup moins vivement. Mon ame reprennoit de l’energie.

(Zitiert nach: Markus Zenker, Therapie im literarischen Text. Johann Georg Zimmermanns Werk Über die Einsamkeit. Max Niemeyer Verlag Tübingen 2007, 434 S.; ebd. S. 138) – Wir beschafften uns die vierteilige Originalausgabe, Leipzig, bey Weidmanns Erben und Reich. 1785. (Vorbesitzer: Ernst Howald, 1901) Fraktur im Drucksatz jener Jahre liest sich ab Originalpapier sicherer als auf Bildschirm.

Der von Zimmermann im Buchtext angekündigte fünfte Teil mit dem Titel Von der Diät für die Seele erschien unter diesem Titel erstmals 1995 nach dem im Nachlass liegenden Manuskript, herausgegeben von Udo Benzenhöfer u. Gisela vom Bruch, Verlag Laurentius, Hannover.

Von der Erfahrung in der Arzneykunst

Zimmermann, einst in Göttingen Schüler, später Biograf Albrecht von Hallers, wirkte in den Jahren der Niederschrift dieses seines medizinischen Hauptwerks als Stadtphysikus in seiner damals zur Republik Bern gehörenden Heimatstadt Brugg, nicht zu seiner eitlen Freude; auf Seite 742 urteilt er: Bey mir herum, und besonders längst den vorderösterreichischen Grenzen, ist das Landvolk mehrentheils etwas dumm. – Textvorlage unseres manuell erstellten Typoskripts ist ein hierzu erworbenes Originalexemplar: Von der Erfahrung in der Arzneykunst. Neue Auflage. Zürich, bey Orell, Geßner und Füeßlin und Compag. 1777. (Vorbesitzer: Cte Jos: Deffenofsky)

Weitere Schriften Zimmermanns

Als Frucht der Jahre 2021 und 2022 sind auch die restlichen von Zimmermanns Schriften – zu den oben genannten Bedingungen – digital verfügbar. Es sind dies Zimmermanns Haller-Biographie, die 1755 (also zu Lebzeiten Albrecht von Hallers) in Zürich erschienen ist, sein 1758 ebenda anonym veröffentlichter Versuch Von dem Nationalstolze sowie die 1788 in Leipzig erschienen Erinnerungen an Friedrich den Grossen, dessen Arzt und Konversationspartner Zimmermann im Sommer 1786 gewesen war.

Literatur über J. G. Zimmermann

Im Coronajahr 2021 haben Doris und Peter Walser-Wilhelm auch manuell-digitale Reproduktionen von zwei nicht mehr leicht zugänglichen Werken über Johann Georg Zimmermann erstellt. Es sind dies Zimmermanns Lebensbeschreibung, die der Hannoveraner Bibliothekar Eduard Bodemann 1878 veröffentlicht hatte und die auch eine Auswahl aus Zimmermanns Briefwechsel enthält, sowie die 1830 erschienenen, vom Brugger Pfarrer Abraham Rengger versammelten Briefe Zimmermanns «an einige seiner Freunde in der Schweiz». 2022 hat Peter Walser-Wilhelm zudem den ebenfalls 1878 durch Eduard Bodemann erstmals veröffentlichten Briefwechsel zwischen Zimmermann und Katharina der Grossen manuell digitalisiert.